Das Jahr 2022 erweist sich als besonders spannend für Fans von Jagdsimulationen. Mit “Way of the Hunter” von THQ Nordic und “Ultimate Hunting” betreten gleich zwei neue Titel den Markt, die dem etablierten Platzhirsch “theHunter: Call of the Wild” Konkurrenz machen wollen. Zudem kündigten die Macher von “Call of the Wild” selbst ein Angelspiel an, was die Vielfalt im Genre weiter erhöht.
In diesem umfassenden Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf Way of the Hunter, beleuchten seine Stärken und Schwächen im Vergleich zu Call of the Wild und analysieren, ob der Neuling das Potenzial hat, die Herzen der virtuellen Jägerinnen und Jäger zu erobern. Wir präsentieren Ihnen alle wichtigen Informationen, um Ihre Entscheidung für das nächste Jagdabenteuer zu erleichtern.
Erste Eindrücke und technische Anforderungen

Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass “Way of the Hunter” eine beeindruckende Grafikpracht bietet, die jedoch ihren Preis hat. Die empfohlenen Systemanforderungen für PC-Spieler sind mit einer Nvidia GTX 2070 Super (8 GB VRAM) recht hoch angesetzt, was für einige Spieler eine Aufrüstung des Systems bedeuten könnte. Zum Vergleich: “Call of the Wild” kommt bereits mit einer Nvidia GTX 760 oder R9 270x als empfohlene Grafikkarte aus.
Auch Konsolenspieler müssen aufrüsten: PlayStation 4-Besitzer benötigen eine PlayStation 5, um in die virtuellen Jagdgebiete von “Way of the Hunter” eintauchen zu können. Angesichts der aktuellen Hardwarepreise und der Verfügbarkeit von PS5-Konsolen könnte dies für viele eine Hürde darstellen. Dennoch zahlt sich die höhere Anforderung in einer deutlich realistischeren und atmosphärischeren Grafik aus, die dem Vorgänger “theHunter Classic” näherkommt als dem farbenfroheren “Call of the Wild”.
- Hohe Systemanforderungen für PC (GTX 2070 Super empfohlen)
- PS5 für Konsolenspieler erforderlich
- Deutlich verbesserte, realistischere Grafik
- Authentischere Darstellung der Natur
Gameplay-Innovationen und Vergleich zu Call of the Wild

“Way of the Hunter” bringt einige frische Ideen ins Genre, die sich positiv auf das Spielerlebnis auswirken. Besonders hervorzuheben ist die deutlich größere Rendering-Distanz: Während Tiere in “Call of the Wild” ab etwa 350 Metern verschwinden, ermöglicht “Way of the Hunter” Schüsse auf Entfernungen von bis zu einem Kilometer. Dies ist ein erheblicher Vorteil für präzise Weitschüsse und trägt zur Immersion bei.
Die Karten in “Way of the Hunter” sind mit rund 140 km² ebenfalls beeindruckend groß – mehr als doppelt so groß wie die 65 km² umfassenden Karten in “Call of the Wild”. Selbst im Vergleich zu anderen großen Open-World-Titeln wie “Elden Ring” (ca. 80 km²) bietet “Way of the Hunter” eine gigantische Spielwelt, die zum Erkunden einlädt. Die Integration der Lodge direkt in die Spielwelt eliminiert zudem umständliche Ladezeiten und ermöglicht einen nahtlosen Start ins Abenteuer.
Keine Levels, keine XP, keine Aussichtstürme – Ein frischer Ansatz

Ein revolutionärer Unterschied zu “Call of the Wild” ist das Fehlen von Leveln, Erfahrungspunkten (XP) und Aussichtstürmen. Diese Elemente dienten in “Call of the Wild” hauptsächlich zum Freischalten von Waffen und zum Aufdecken der Karte, wurden aber oft als Barriere für Neulinge oder als lästige Pflicht empfunden. “Way of the Hunter” setzt stattdessen auf den Kauf von Jagderlaubnissen, was eine stärkere Motivation zum Jagen schafft und das Erkunden der Gebiete organischer gestaltet.
Statt eines Skilltrees mit teils nutzlosen Vorteilen schalten sich in “Way of the Hunter” sogenannte Perks automatisch frei, wenn der Spieler bestimmte Aktionen ausführt. Dieser vereinfachte Ansatz ermöglicht es Spielern, sich voll auf das Jagderlebnis zu konzentrieren, ohne sich um komplexe Skill-Management-Systeme kümmern zu müssen. Dies ist besonders für Spieler, die ein unkompliziertes und immersives Jagderlebnis suchen, ein großer Pluspunkt.
Verbessertes Jagdgespür und Benutzeroberfläche
Das “Hunter Sense”-Feature in “Way of the Hunter” ist eine gelungene Implementierung, die visuelle Hinweise auf Tierlaute, Geräusche und Blutspuren gibt, ohne das Spiel zu “arcadelastig” zu machen. Es erleichtert das Aufspüren von Wild, bewahrt aber dennoch den Anspruch einer Simulation. Die Möglichkeit, das Jagdgespür per Tastendruck ein- und auszuschalten, sowie die verschiedenen Schwierigkeitsgrade bieten zusätzliche Anpassungsoptionen, die in “Call of the Wild” fehlen.
Ein weiterer entscheidender Vorteil von “Way of the Hunter” ist die intuitivere und übersichtlichere Benutzeroberfläche. Während das Menü in “Call of the Wild” oft als umständlich und fehleranfällig kritisiert wird, glänzt “Way of the Hunter” mit einer benutzerfreundlichen Navigation. Die Möglichkeit, mehrere Wegpunkte auf der Karte zu setzen und einzelne Bedürfnisgebiete ein- oder auszublenden, sind kleine, aber feine Details, die das Spielerlebnis erheblich verbessern.
Fazit und Ausblick
“Way of the Hunter” erweist sich als ernstzunehmender Konkurrent für “theHunter: Call of the Wild”. Der Titel überzeugt durch seine beeindruckende Grafik, die riesigen Karten, die größere Rendering-Distanz und innovative Gameplay-Elemente wie das Fehlen von Levels und die verbesserte Benutzeroberfläche. Besonders der integrierte Fotomodus ist ein lang ersehntes Feature für die Community.
Obwohl “Way of the Hunter” in einigen Aspekten wie der Trophäenpräsentation und dem Platzangebot in der Lodge noch Potenzial nach oben hat, überwiegen die positiven Neuerungen deutlich. Der Neuling bietet ein anspruchsvolleres und immersiveres Jagderlebnis, das sowohl Veteranen als auch Neueinsteiger begeistern dürfte. Die Konkurrenz im Genre belebt zweifellos das Geschäft, und es bleibt spannend zu sehen, wie sich “Way of the Hunter” und das kommende “Ultimate Hunting” langfristig neben dem etablierten “Call of the Wild” etablieren werden.