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Senjutsu: Schlacht um Japan – Ein tiefgreifender Blick auf das neue Samurai-Brettspiel

Senjutsu: Schlacht um Japan – Ein tiefgreifender Blick auf das neue Samurai-Brettspiel
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Die Faszination für das alte Japan und seine legendären Samurai ist ungebrochen. Sowohl in der digitalen Welt, mit Titeln wie Sekiro und Ghost of Tsushima, als auch im Bereich der Brettspiele, wo Rising Sun von CMON bereits Maßstäbe setzte, erfreut sich dieses Thema großer Beliebtheit. In diesem Jahr tritt ein vielversprechender neuer Vertreter in die analoge Arena: Senjutsu: Schlacht um Japan.

Dieses Deck-Konstruktions-Spiel entführt uns zurück in die aus Sekiro bekannte Sengoku-Zeit, eine Ära brutaler Bürgerkriege nach dem Zusammenbruch des Ashikaga-Shōgunats. Als loyale Samurai eines Clans ist es unsere Aufgabe, die Ambitionen unseres Herrn zu verteidigen und jeden Feind zu besiegen, der sich uns in den Weg stellt. Doch wie schlägt sich Senjutsu im Detail? Erfahren Sie in dieser umfassenden Rezension alles über Gameplay, Mechaniken und Spielerlebnis.

Deck-Erstellung und die Essenz des Kampfes

Senjutsu: Schlacht um Japan – Ein tiefgreifender Blick auf das neue Samurai-Brettspiel

Im Kern ist Senjutsu: Schlacht um Japan ein Deck-Konstruktions-Spiel, das an klassische Sammelkartenspiele (TCGs) erinnert. Vor jeder Partie stellen Spieler aus einem Pool von 243 Fähigkeitskarten ein persönliches Deck von 40 Karten zusammen. Diese Auswahl beeinflusst maßgeblich, ob der eigene Samurai eher defensiv oder offensiv agiert und welche Strategien zur Verfügung stehen.

Für Einsteiger oder spontane Partien bietet das Spiel sogenannte Markenzeichendecks für die vier verschiedenen Samurai-Charaktere. Diese vorgefertigten Decks ermöglichen einen schnellen Einstieg ohne langwierige Vorbereitung und sind ideal für kurze Spielrunden von etwa 15 bis 20 Minuten. Während die Deck-Konstruktion anfangs eine Stunde in Anspruch nehmen kann, macht die schnelle Spielzeit Senjutsu zu einem idealen Kandidaten für zwischendurch.

Das Grundprinzip ist denkbar einfach: Zu Beginn jeder Runde ziehen alle Beteiligten eine Karte, wählen eine aus der Hand und legen diese verdeckt ab. Nach dem Aufdecken werden Kosten bezahlt und es besteht die Möglichkeit, mit sofortigen Ersatzkarten auf die Aktionen des Gegners zu reagieren. Die Person, die auf der Vorteilsleiste am weitesten zurückliegt, beginnt und kann eine ausgespielte Karte abwerfen, um eine Ersatzkarte zu spielen – ein taktisches Element, das schnelle Anpassungen ermöglicht.

Initiative und Kampfgeschehen im Detail

Senjutsu: Schlacht um Japan – Ein tiefgreifender Blick auf das neue Samurai-Brettspiel

Jede Karte in Senjutsu besitzt eine Initiative-Zahl in der oberen linken Ecke, die bestimmt, wann die Karte zum Zug kommt. Nach der Kartenwahl legen Spieler mit variabler Initiative ihre feste Initiative fest. Bei gleicher Initiative entscheidet die Art der Karte (Verteidigung, Angriff, Meditation, Kern), welche zuerst ausgeführt wird. Dieser Mechanismus sorgt für eine dynamische Abfolge der Aktionen und erfordert vorausschauendes Denken.

Angriffe werden nur abgewehrt, wenn die Verteidigungskarte die gleiche Initiative wie der Angriff besitzt und den angegriffenen Bereich blockiert. Ein erfolgreicher Angriff fügt dem Charakter Wunden zu; bei fünf Wunden ist der Charakter besiegt. Neben Wunden können Charaktere auch durch Betäubungskarten außer Gefecht gesetzt werden, die Handplätze blockieren. Diese können im Gegensatz zu Wunden durch Ausspielen wieder entfernt werden, allerdings setzt man dafür eine Runde aus.

Deck-Management und Gelände-Nutzung

Ein Samurai ist ebenfalls besiegt, sobald sein Deck vollständig leer ist, da ab diesem Zeitpunkt Wunden statt Karten gezogen werden. Besonders heimtückisch sind blutende Wunden, die den Spieler zwingen, zu Beginn jeder Runde eine Karte vom Deck abzuwerfen. Dies führt nicht nur zu einem Verlust wertvoller Fähigkeiten, sondern beschleunigt auch das Ende des Decks und somit die Niederlage.

Das Gelände spielt eine weitere taktische Rolle. Es kann Angriffe blockieren oder negative Effekte auslösen, wenn es betreten wird. Gleichzeitig lässt es sich strategisch nutzen, um Gegner ins Gelände zu stoßen oder sich selbst zu schützen. Die Platzierung des Samurais und dessen Blickrichtung sind entscheidend für den Erfolg von Angriffen und Verteidigungen. Das richtige Timing, wann man angreift oder zurückbleibt, ist von größter Bedeutung.

Der Kamae-Baum und Kampfstellungen

Senjutsu: Schlacht um Japan – Ein tiefgreifender Blick auf das neue Samurai-Brettspiel

Der sogenannte Kamae-Baum zeigt die aktuelle Kampfstellung des Samurais an. Es gibt drei verschiedene Kamae-Stellungen, die beeinflussen, welche Karten ausgespielt werden können und welche Effekte eine Fähigkeitskarte auslöst. Eine Karte kann beispielsweise verschiedene Fähigkeiten besitzen, von denen aber nur eine ausgelöst wird, wenn man sich in einer aggressiven Kampfstellung befindet. Diese Mechanik fügt eine weitere Ebene der strategischen Tiefe hinzu.

Solo- und Kooperative Kampagne

Senjutsu bietet auch eine Solo- und eine kooperative Kampagne, wobei letztere für zwei Spieler ausgelegt ist. Beide Kampagnen erzählen ihre Geschichten in einem an Manga erinnernden Comic-Stil. Die Spielfelder werden durch eine Kombination aus Kampagnenheft-Karten und dem Standardspielmaterial geschaffen, was zu visuell ansprechenden Kampfschauplätzen führt. Die Deckzusammenstellung für Gegner und den eigenen Samurai ist in den Kampagnen fest vorgegeben.

Fazit und Ausblick

Die wahre Stärke von Senjutsu: Schlacht um Japan liegt in der anfänglichen Deck-Erstellung und der Notwendigkeit, die Aktionen des Gegners vorauszusehen und sich entsprechend zu positionieren. Es erfordert ein elegantes, taktisches Vorgehen, bei dem man den richtigen Moment abwartet und präzise zuschlägt, ganz wie ein echter Samurai. Dieses Gefühl von strategischer Eleganz ist hervorragend umgesetzt und entfaltet sich besonders im Zwei-Personen-Duell.

Obwohl das Spiel in Partien mit drei oder vier Personen an Übersichtlichkeit und Spielspaß verliert, da es zu “wuselig” werden kann, und die Solo-Kampagne aufgrund der KI-Steuerung nicht vollends überzeugt, ist Senjutsu keineswegs ein schlechtes Spiel. Für Spieler, die ein schnell spielbares, taktisches Duellspiel für zwei Personen suchen, das viel Raum zum Experimentieren bietet und das Sammelkartenspiel-Gefühl mit ansprechenden Miniaturen verbindet, ist Senjutsu: Schlacht um Japan definitiv einen Blick wert. Die abwechslungsreich gestalteten Schlachtfelder der Kampagne eignen sich auch hervorragend für eigene Zwei-Personen-Duelle und tragen zur Langzeitmotivation bei.

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